07.11.2012
Windows 8 - was Sie zum Start wissen sollten
Nach einer ausgedehnten Testphase ist das neue Microsoft Betriebssystem Windows 8 nun endlich erhältlich. Während beim Hersteller die Euphorie groß ist, wird das neue Kacheldesign mancherorts noch etwas skeptisch beäugt. In unserem Windows 8 Starter Guide finden Sie alle nötigen Informationen rund um das neue Betriebssystem.
Versionsübersicht
Windows 8
Die Standardversion von Windows 8 kostet regulär 99 Euro und bringt alle Funktionen, die zum Windows 8 Standardumfang gehören.
Windows 8 Pro
Windows 8 Pro bietet gegenüber Windows 8 einige Zusatzfunktionen wie etwa die BitLocker-Verschlüsselung, Fernwartungsfunktionen und die Anbindung an Firmennetzwerke.
Windows 8 Upgrade
Das Windows 8 Upgrade setzt eine bestehende Windows Lizenz voraus und kostet zum Windows 8 Start 30 Euro. Der regiuläre Preis ab dem 31.01.2012 soll bei 69.95€ liegen. Zusätzlich zu vergünstigten Version bietet Microsoft Käufern eines Neugerätes mit Windows 7 ein nochmals verbilligtes Upgrade auf Windows 8 an, das mit 14.95 Euro zu Buche schlägt.
Windows 8 RT
Windows 8 RT ist die Version für Geräte mit ARM-Prozessor. Dies trifft auf viele Tablets zu. Die stromsparenden ARM-Prozessoren erlauben miniaturisierte Geräte ohne aktivem Lüfter. Allerdings laufen auf Windows RT nur speziell portierte Windows 8 Apps. Software für die32 und 64bit Versionen von Windows 8 läuft auf Windows 8 Rt nicht – Der ein oder andere Fehlkauf dürfte vorprogrammiert sein.
Hardwarevoraussetzungen
Gegenüber dem Vorgänger ist Windows 8 grundsätzlich performanter geworden. Das zeigt sich auch an den Systemvoraussetzungen. Gegenüber Windows 7 ändert sich fast nichts. Lief Windows 7 auf einem PC ausreichend schnell, wird dies mit Windows 8 ebenfalls der Fall sein. Wie immer sind die unten stehenden Systemvorraussetzungen mit Vorsicht zu genießen. Ein reibungsloser Arbeitsablauf wird dadurch nicht gewährleistet.
Komponenten |
32-Bit |
64-Bit |
Prozessor |
32-Bit-fähig |
64-bit-fähig |
Arbeitsspeicher |
1GB |
2GB |
Grafikkarte |
DirectX9 |
DirectX9 |
Festplatte |
16GB frei |
20GB frei |
Das neue Kacheldesign
Seit Windows XP, dessen Design vom legendären Designer Hartmut Esslinger entwickelt wurde, hat Microsoft wohl nicht mehr so viel Augenmerk auf das Look and Feel eines Betriebssystems gelegt. Das neue Kacheldesign, das mit seiner minimalistischen Optik den Grundstein für die Zusammenlegung von Windows PC und Mobilgerät legen soll, wird nicht jedem auf Anhieb gefallen. Das war schon bei früheren Windows Versionen der Fall und wurde von den Betroffenen gelöst, indem man die klassische Windows Ansicht aktivierte, deren Äußeres seit den Versionen der frühen Neunziger nur dezent weiterentwickelt wurde.
Mit Windows 8 verhindert Microsoft nun zum ersten Mal, dass Puristen die Ansicht zurücksetzen können. Mit anderen Worten: Niemand kommt am neuen Kacheldesign vorbei. Selbst Microsofts Webdienste, allen voran Hotmail, wurden bereits auf das neue Design angepasst und selbst Hersteller wie Acer scheinen ihre Websites im Stile der Windows 8 Oberfläche umzusetzen.
Für die mobile Benutzung scheint die neu eOberfläche geradezu prädestiniert. Die großzügig geschnittenen Kacheln bieten deutlich mehr Platz um mit dem Finger darauf zu tippen, als ein miniaturisiertes Startmenü. Dem PC Nutzer erschließen sich diese Vorteile erst auf den zweiten Blick. So bietet Windows 8 vom Startbildschirm aus Zugriff auf alle wichtigen Bereiche und Inhalte des heimischen Computers. Wer allerdings in den Tiefen des Betriebssystems die aus Windows 7 bekannten, erweiterten Funktionen erreichen will, der wechselt gezwungenermaßen mehrmals zwischen Kacheldesign und altbekannten Windowslisten hin und her.
Überhaupt scheint die Kacheloberfläche immer dann an ihre Grenzen zu stoßen, wenn das neue Betriebssystem an Funktionen anknüpft, die der alten Windows Welt entspringen. So ist beispielsweise der Explorer von seiner Optik schlicht und ergreifend kaum in Kacheloptik einzubinden.
Unterschiede in der Bedienung
Windows 8 ist nach Microsofts eigener Aussage auf Mobilgeräte optimiert. Daher bedient sich das neue Betriebssystem am besten per Touchscreen. Mit einfachen Gesten wischt man sich durch PDF Dokumente oder scrollt über Internetseiten. Die Bedienung des Betriebssystems geht damit deutlich flüssiger von der Hand, als noch zu Desktop Zeiten.
Nutzt man Windows 8 per Maus und Tastatur auf eben besagtem Desktop, bleibt vieles beim Alten. Wer sich aber einmal an die mobilen Vorzüge von Windows 8 gewöhnt hat, fängt schnell an sich die entsprechenden Maus und Tastaturkommandos für die Touchbedienung anzueignen. Dann steht die Desktopvariante der Tochbedienung in Nichts nach.
Windows Store
Mit Windows 8 startet Microsoft den ersten, in Windows integrierten Online Shop. Ähnlich wie die Pendants von Apple oder Google bietet der Windows Store allerlei praktische Apps – Mit dem Unterschied, dass diese auch auf dem Desktop ausgeführt werden. Dies könnte sich als großer Vorteil erweisen. Bei Apple beispielsweise wird der Kunde doppelt zur Kasse gebeten, wenn er neben der mobilen Version, auf dem Desktop die Version für Mac OS X benutzen möchte. Der Windows Store profitiert also direkt von der Zusammenlegung von Desktop und Mobilversion.
Lohnt der Umstieg?
Windows Nutzer tun sich traditionell schwer mit dem Umstieg auf neue Versionen. Gab es doch kaum ein neues Windows, dass nicht mit Spott überschüttet wurde, bevor es überhaupt auf dem Markt verfügbar war. Im Falle von Windows 8, das vieles anders löst als der direkte Vorgänger, hält sich die Entrüstung unter den „Experten“ auffällig in Grenzen.
Das mag zum einen daran liegen, dass sich mittlerweile Apple Produkte zum Lieblingskind aller Zweifler entwickelt hat, zum anderen aber auch an der Tatsache, dass Microsoft zum ersten Mal einen individuellen, hoch spannenden, eigenen Weg einschlägt. Ein Betriebssystem, dass PC und Mobilgeräte zu einer Einheit verschmelzt, dazu konnte sich selbst der vermeintlich große Konkurrent Apple nicht durchringen.
Wer in der nächsten Zeit die Anschaffung eines neuen Notebooks oder Fertig PCs plant, der wird um Windows 8 gar nicht herum kommen. Dafür sorgen bereits die mitgelieferten Windows 8 Lizenzen. Wer sich dagegen bei uns für ein maßgeschneidertes PC-System entscheidet, der hat weiterhin die Wahl.
Wer noch auf Windows XP setzt oder bereits mit Windows 7 arbeitet, bekommt bis zum 31. Januar 2013 von Microsoft die Möglichkeit zum Vorzugspreis von 29 Euro auf Windows 8 Pro umzusteigen.
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